Die Schatzalp – das erste entschleunigte Skigebiet Europas mit gleichnamigem Hotel und eigener Standseilbahn – lädt dazu ein, den Flair längst vergangener Zeiten zu erleben und verspricht einen ruhigen, entspannten, erholsamen und dennoch abwechslungsreichen Aufenthalt.
Bei unserem Besuch in Davos haben wir die Schatzalp genauer unter die Lupe genommen und uns dazu mit Paulo Bernardo, stellvertretendem Direktor der Schatzalp, getroffen.
Das Haus wurde innerhalb eines Jahres, von 1899 bis 1900, erbaut und am 21.12.1900 als Luxussanatorium eröffnet. Und an Komfort mangelte es schon damals nicht: Elektrisches Licht, Postamt, Telefon und sogar Bodenheizung waren für die damalige Zeit extrem luxuriös.
Seit 1954 wird die Schatzalp nun als Hotel betrieben, der Charme aus Kaisers Zeiten blieb, dank guter Instandhaltung vieler Originalelemente, erhalten.
Im historischen Speisesaal kann man Wandbilder, Messingdeckenringe und den Boden aus dem vergangenen Jahrhundert bewundern. Passend dazu die Raumgestaltung in weiß mit Tisch- und Stuhldekorationen. Das Konversationszimmer bietet viel Tageslicht und Sonne durch bodentiefe Fenster und präsentiert sich wie vor 100 Jahren. Der ehemalige Röntgenraum, gut erkennbar an den noch vorhandenen Röntgenschaukästen an den Wänden, dient heute als Fernsehzimmer. Denn genau wie im Jahr 1900, gibt es auch heute keine Fernsehgeräte auf den Gästezimmern.
Die historische Telefonanlage war sogar noch bis 1997 in Betrieb, bevor sie durch ISDN-Anschlüsse ersetzt wurde und die Moderne in den urigen Gemäuern Einzug hielt. Heute gibt es freies Internet im gesamten Haus und auch im Skigebiet. Mit einem der ältesten, noch laufenden Aufzüge gelangt man auf die oberen Etagen zu den Zimmern. Und auch in den langen Korridoren finden sich viele Zeitzeugen der Jahrhundertwende wie Uhren und Spucknäpfe.
Vermutlich war es neben des äußerst heilsamen Klimas für Lungenerkrankte auch der gehobenen Ausstattung des Sanatoriums zu verdanken, dass Kaiser Wilhelm immer eines der drei Kaiserzimmer reservierte, um sich und seine Angehörigen im Falle einer Tuberkuloseerkrankung einer Liegekur im Luftkurort Davos unterziehen zu können. Die Superior-Zimmer, noch heute mit historischer Ausstattung, verfügten schon damals über ein Marmorbad mit beheizten Toilettendeckeln und Badewannen auf Löwenfüßen.
Davos wurde 1853 als Luftkurort für Lungenkranke entdeckt. Schnelle Heilungserfolge von Tuberkulose-Patienten machten den Ort weltbekannt. Das besonders heilsame und wohltuende Hochgebirgsklima zieht damals wie heute zahlreiche Kurgäste in die höchstgelegene Stadt Europas.
Nicht nur die Gäste des Hotels, auch Wintersportler fühlen sich in alte Zeiten zurückversetzt: Mit der 1899 gebauten Standseilbahn fährt man von Davos Platz hinauf zur Schatzalp. Von dort gelangt man mit einem Sessellift zum Strelaberg. Hier wird dem Skifahrer der Bügel des Schlepplifts zum Strela-Pass noch von Hand gereicht. Oben angekommen kann man ruhig und gemütlich die sanft abfallenden Naturschneehänge des SlowMountains hinabgleiten. Auf dem Zauberberg geht es darum, zu entspannen und die Natur zu genießen. Das Skigebiet Schatzalp/Strela bietet daher perfekte Bedingungen für langsame Fahrer, Anfänger und Kinder.
Wer am Ende des Tages zurück nach Davos Platz möchte, kann neben der Schatzalp-Bahn entweder die 2,8 km lange klassische Schlittenbahn nehmen oder gemütlich durch den Schatzalp-Zauberwald nach unten wandern.