Skifahrer in der Skiregion Oberstdorf-Kleinwalsertal © OK Bergbahnen

Deutsche Seilbahnunternehmen blicken zuversichtlich auf den Winter 2023/2024

05.12.2023
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Zum Start in die Wintersaison hielt der Verband Deutscher Seilbahnen und Schlepplifte e.V. seine Jahrespressekonferenz in München ab. Vorstand und Geschäftsführung informierten über Bilanzen und Neuheiten und gaben einen Ausblick auf die bevorstehende Wintersaison.

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Zufriedenstellendes Jahr 2023

Die Seilbahnunternehmen zeigten sich dabei mit dem bisherigen Saisonverlauf durchweg zufrieden: 6,9 Mio. Besucher nutzten im Sommer 2023 die Bergbahnen für eine erholsame Auszeit. Das sind 4,5 % mehr als im Vorjahr. Der sonnige und milde Oktober sorgte zum Ende der Sommersaison nochmals für Spitzenbesucherzahlen.


Da 80% der Bahnen im Sommer und im Winter fahren, investierten viele der Unternehmen in ganzjährig nutzbare Angebote wie Mountainbike-Parks, Wanderwege und Familienangebote wie Kugelbahnen, Funparks und Minigolfanlagen.


Neben dem Ausbau von Freizeitangeboten fließen Gelder für den barrierefreien Umbau von Berg- und Talstationen, behindertengerechte WC-Anlagen, das Energiemanagement, Sanierungsarbeiten und technisches Gerät. In diesem Jahr wurde ein Gesamtvolumen von rund 10 Millionen Euro investiert.


Die Seilbahnunternehmen sind startklar: Dank des Wintereinbruchs Ende November öffneten bereits am 30.11. im Allgäu und in den folgenden Tagen im Bayerischen Wald, im Schwarzwald, in Oberbayern und im Sauerland einige Skigebiete.


Die Nachfrage ist hoch: „Der Saisonkartenverkauf läuft sehr gut, das Interesse am Wintersport ist ungebrochen", so Antonia Asenstorfer, Geschäftsführerin der Alpen Plus-Skigebiete und VDS-Vorstandsmitglied.


„Mit attraktiven Angeboten und Ermäßigungen wollen wir erreichen, dass sich auch Familien das Skifahren noch leisten und unvergessliche Erlebnisse in den Bergen teilen können.”


Asenstorfer sprach sich auch für eine Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln aus, um den CO2- Fußabdruck so gering wie möglich zu halten: „Die drei Säulen der Nachhaltigkeit werden von uns als Ganzes gedacht. Ökonomisch schaffen die Seilbahnen Arbeitsplätze, ökologisch gesehen fahren die Bahnen von jeher emissionsfrei mit Strom und sozial gesehen stehen Seilbahnen für gelebte Inklusion, da sie allen Menschen erholsame Bergerlebnisse ermöglichen.“

Optimierte Ressourcennutzung und gelebte Nachhaltigkeit bei den Seilbahnen als Anpassungsstrategie in Zeiten des Klimawandels

Der Klimawandel ist Fakt und trifft mit seinen Wetterextremen auch den Wintersport und die Seilbahnbranche. Um den Millionen deutschen Wintersportlern weiterhin Erholungsmöglichkeiten bieten zu können, nehmen die Skigebiete ihre Verantwortung für die Natur sehr ernst und verfolgen eine Vielzahl von Anpassungsstrategien.


So investieren Seilbahnen weiterhin in technische Weiterentwicklungen und nachhaltige Ressourcennutzung. Als Pioniere der E-Mobilität fahren sie seit jeher emissionsfrei mit Strom. Aktuell nutzen bereits 74% der Unternehmen Ökostrom aus erneuerbaren Energien. Zudem erzeugen Seilbahnen selbst regenerative Energien durch Wasserkraft und Photovoltaik.


Die Ressourcennutzung wird durch effiziente Beschneiungsmaßnahmen wie exakte Schneehöhen-Messsysteme und Schneedepots optimiert. Die Betankung der Pistenraupen mit umweltfreundlichen Bio-Kraftstoffen spart 90% an CO2 ein. Da ein Großteil der CO2-Emissionen eines Skitages, nämlich 78%, durch die An- und Abreise der Gäste entstehen, bieten viele Betreiber kostenlose Transfers, Skibusse oder Kombitickets an, um den Individualverkehr zu verringern.


Seilbahnen passen sich auch mit breit aufgestellten Alternativangeboten am Berg der Situation an. Sie bieten der ganzen Familie Sommer wie Winters mit Mountainbike-Strecken, Wanderwegen und Erlebnispfaden erholsame Naturerlebnisse mit und ohne Schnee.


Der Stromverbrauch für den Winterbetrieb der Anlagen und die technische Beschneiung ist mit 42,5 GWh vergleichsweise gering: Der halbjährliche Standby- Verlust in deutschen Haushalten beträgt mit 5000 GWh über das Hundertfache.


„Wir nehmen unsere Verantwortung für einen nachhaltigen Umgang mit den vorhandenen Ressourcen sehr ernst. Unser Anliegen ist es, mit gutem Gewissen Wintersport zu betreiben“, so Henrik Volpert, Vorstand der Bergbahnen Oberstdorf Kleinwalsertal und 1. stellvertretender Vorstand Verband Deutscher Seilbahnen.

VDS präsentiert neue Studie: Wertschöpfungsmultiplikator durch Seilbahnen von 5,1 auf 5,3 gestiegen

Deutsche Seilbahnunternehmen leisten einen wichtigen Beitrag zur Schaffung einer attraktiven und inklusiven Arbeits- und Freizeitwelt. Sie sind ein unverzichtbarer Wirtschaftsfaktor in touristisch geprägten Regionen.


Seilbahnen ermöglichen Bergerlebnisse für jedermann und schaffen Arbeitsplätze auch in strukturschwachen Gebieten. Sie verhindern damit Abwanderung und Umweltbelastung durch lange Arbeitswege bei Pendlern. In seiner aktuellen Studie hat Dr. Bernhard Harrer, Vorstand des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts für Fremdenverkehr e.V. an der Universität München (DWIF), die Gesamtheit der volkswirtschaftlichen Effekte durch Seilbahnnutzer untersucht.


Bezogen auf die Einkommenseffekte ergibt sich ein Multiplikator von 5,3. Übertragen bedeutet das: ein Arbeitsplatz bei der Seilbahn schafft bzw. sichert insgesamt 5,3 Arbeitsplätze in der Region. Seit der letzten Erhebung hat sich dieser Wertschöpfungsmultiplikator von 5,1 auf 5,3 erhöht.


Von der Wertschöpfung (Löhne, Gehälter und Gewinne) durch die Nutzung der Seilbahnen profitieren sowohl direkte (z.B. Hoteliers, Gastronomen, Einzelhändler, Dienstleister) als auch indirekte Leistungserbringer (Baugewerbe, Handwerker, Steuerberater, Werbeagenturen).


Mit einem Anteil von 83,5% entfällt der Großteil der Ausgaben von Übernachtungsgästen im Winter auf Unterkunft, Verpflegung, Einkäufe und die Inanspruchnahme weitere Dienstleistungen im Umfeld der Seilbahnen. Nur 16,5% werden für das Seilbahnticket ausgegeben.


“Wir freuen uns sehr, dass wir mit unserem Bestreben um Nachhaltigkeit unserer sozialen, unserer ökologischen und durch die Wertschöpfung auch unserer ökonomischen Verantwortung nachweislich gerecht werden können”, so Matthias Stauch, Vorstand der Bayerischen Zugspitzbahn Bergbahn AG und 1. Vorsitzender des Verbandes Deutscher Seilbahnen.

Factsheet Verband Deutscher Seilbahnen und Schlepplifte e.V.

Anzahl deutsche Seilbahnen: 207 Anzahl deutsche Schlepplifte: 1240


Wintersaison 2022/23: - Ersteintritte/Skier Days: 5,0 Mio.

  • 100,4 Mio. Nettoverkehrseinnahmen

Sommersaison 2022: - Ersteintritte: 6,6 Mio.

  • 90,4 Mio. Nettoverkehrseinnahmen

Aufgaben des VDS: - Als Kompetenzzentrum bündelt und vertritt der Verband die gemeinsamen Anliegen und Interessen der Branche für seine Mitglieder - Für Öffentlichkeit, Medien und Politik ist der Verband erster Ansprechpartner in allen Fragen rund um die Seilbahnbranche in Deutschland - Mit einem Aus- und Weiterbildungsangebot für Seilbahnberufe stellt der Verband die Schulung von Fachleuten für die Seilbahnbranche sicher - Beratung und Schulung der Mitglieder in Themen wie Seilbahntechnik und Sicherheit, Betriebswirtschaft und Recht, Fragen des Umweltschutzes und des Tourismus - Energieeffizienz der Seilbahnen: 42,5 GWh - Dagegen: Halbjährliche Standby-Verluste in deutschen Haushalten: 5 000 GWH - Deutsche Seilbahnen beziehen 74% ihres Stroms aus erneuerbaren Energien - Nur rund 2% des CO2-Fußabdrucks eines Urlaubers fallen für Aktivitäten im Skigebiet an - 78% des CO2-Fußabdrucks entfallen auf die Anreise Photovoltaik)

  • Pioniere der E-Mobilität: Seilbahnen fahren seit jeher mit Strom
  • Verbrauch Winterbetrieb Anlagen und technische Beschneiung:
  • Seilbahnen erzeugen selbst regenerative Energie (Wasserkraft,
Daten und Fakten: Verband Deutscher Seilbahnen © Verband Deutscher Seilbahnen