Auf der Suche nach einem ganz besonderen Urlaubserlebnis zieht es immer mehr Menschen in Hotels aus Eis und Schnee. Diese Eishotels gibt es bereits seit vielen Jahren, besonders in kälteren Gefilden wie Skandinavien oder Kanada. Sie sind geöffnet von Dezember bis April und ziehen jährlich immer mehr Abenteuerlustige an. Doch wie entsteht ein Eishotel?
Die Eishotels öffnen in jedem Jahr meistens Mitte Dezember oder Anfang Januar und können bis Mitte April besucht werden. Danach schmelzen sie aufgrund der dann wärmeren Witterungsverhältnisse.
So beginnt der Aufbau der Eishotels vor jedem Winter von neuem, da die Hotels durch das Wetter ihre ursprüngliche Form einbüßen. Doch die Planung und die Vorbereitung beginnen meistens schon viel früher, meist schon einige Monate früher.
Spätestens im Oktober beginnt die Planung. Da ein Eishotel jedes Frühjahr schmilzt, kann es immer wieder neu aufgebaut und gestaltet werden. So erhält ein solches Hotel jedes Jahr ein neues Aussehen.
Für den Bau benötigt man Tausende Tonnen Eis und Schnee. Das Eis wird in Blöcken meist aus einem gefrorenen Fluss gefräst und dann zum Bauplatz gebracht. Der Schnee für den Bau wird auch mit Eiswasser versetzt, damit er vollkommen hart, stabil und belastbar ist und auch besser geformt werden kann.
Jährlich beginnt vor dem Bau der außergewöhnlichen Hotels die Planungsphase, in der man über die Gestaltung des Hotels nachdenkt. Hierzu reisen verschiedene Künstler aus der ganzen Welt an, um in den Räumen eine neue Inneneinrichtung zu kreieren.
Im Jahr 1990 wurden in Jukkasjärvi Eisskulpturen ausgestellt. Da viele Besucher gleich in der Ausstellungshalle übernachtet haben und von dem Gedanken so begeistert waren, war die Idee für die Entstehung eines Eishotels geboren. Im darauffolgenden Jahr wurde dann erstmals ein Hotel aus Eis und Schnee gebaut. Damals gab es einen Empfangsbereich, eine Bar und Gästezimmer.
200 km nördlich des Polarkreises liegt das älteste Eis-Hotel der Welt: Neben den 60 Gästezimmern gibt es eine Eisbar, ein Theater aus Eis für klassische Schauspiele und eine Eis-Kapelle, in der Gottesdienste und Trauungen stattfinden. In der Eisbar besteht nicht nur die Einrichtung aus Eis und Schnee: Auch die Gläser werden aus Eis hergestellt.
Das gesamte Hotel besteht aus großen Schneeblöcken. Tische, Stühle, Türen, Lampen und die Hotelbetten werden aus Eis gemeißelt. Insgesamt werden in jedem Jahr ca. 30.000 Tonnen Schnee und 2000 Tonnen Eis für den Bau des Hotels verwendet. Eis und Schnee werden CO2-neutral aus dem angrenzenden Fluss gewonnen.
Der Bau des Hotels beginnt meistens Ende Oktober. Zunächst wird die Hauptstruktur errichtet. Als erstes wird Schnee u. a. mit Schneekanonen in Metallformen gesprüht und mit Eiswasser versetzt. Außerdem werden Säulen aus Eis aufgestellt, um den Schnee zu stützen. Im November wird dann das Eis aus dem Fluss gefräst. Meist ist die Hauptkonstruktion im Dezember fertig und der Innenausbau kann beginnen.
Bis Mitte Januar, wenn das Icehotel für Gäste geöffnet wird, ist auch das Innendesign abgeschlossen. Nationale und internationale Künstler entwerfen in jedem Jahr die Inneneinrichtung verschiedener Räume. Sie kreieren sowohl Fenster, Türen, Tische und Stühle als auch Lampen und Betten aus Eis und Schnee. Die Betten werden aus Eisblöcken gefertigt. Damit es nicht zu kalt ist, werden Rentierfelle auf die Betten gelegt. Zusätzlich bekommt jeder Besucher einen Thermoschlafsack. Jedes Zimmer und jede Suite wird aus Eis und Schnee unterschiedlich gestaltet. Häufig befinden sich Eisskulpturen in den Zimmern und auch Decken und Wände werden individuell gestaltet.
Weitere Informationen zum weltweit ersten Eishotel gibt es unter icehotel.com.