Elektromobilität hat sich längst als ernstzunehmende Alternative zu herkömmlichen Verbrennerfahrzeugen etabliert. Durch technologische Fortschritte erreichen moderne Elektroautos inzwischen eine Reichweite und Leistungsfähigkeit, die sie auch für Winterreisende interessant macht. Besonders für Wintersportler, die schneereiche Regionen ansteuern, kann ein E-Auto eine nachhaltige und praktische Wahl sein. Doch was sollten Autofahrer hier auf dem Weg in die Berge und bei kalten Temperaturen beachten?
Vor einigen Jahren galten Elektroautos noch als Kleinwagen mit eingeschränkter Reichweite. Heute sind sie in zahlreichen Varianten erhältlich – vom kompakten Stadtauto bis hin zum geräumigen SUV mit ausreichend Platz für mehrere Personen und Skiausrüstung. Viele Modelle sind mit Allradantrieb ausgestattet, wodurch sie sich auf verschneiten Straßen besonders gut bewegen lassen. Das zusätzliche Gewicht der Batterie sorgt zudem für eine verbesserte Straßenlage, was sich auf vereiste Strecken positiv auswirken kann. Da die Akkus im Unterboden integriert sind, liegt der Schwerpunkt des Fahrzeugs tiefer, wodurch die Stabilität auf glatten Straßen steigt.
Elektroautos verfügen über ein spezielles Temperaturmanagementsystem, das den Antrieb und die Batterie vor extremer Kälte schützt. Dennoch gibt es einige Maßnahmen, die dabei helfen, die Wintertauglichkeit weiter zu verbessern. Die meisten Modelle verfügen über eine Funktion zur Vorkonditionierung, mit der sich die Batterie bereits vor Fahrtantritt erwärmen lässt. Dadurch kann der Energieverbrauch reduziert und die Effizienz gesteigert werden. Auch die Wahl der richtigen Reifen spielt eine entscheidende Rolle. Winterreifen sorgen für optimalen Grip auf Schnee und Eis.
Die bewährte „O bis O“-Regel – von Oktober bis Ostern – hilft dabei, den passenden Zeitpunkt für den Wechsel nicht zu verpassen. Wer in höhere Lagen reist, sollte Schneeketten griffbereit haben, da diese in bestimmten Regionen vorgeschrieben sind. Eine durchdachte Winterausrüstung kann ebenfalls von Vorteil sein. Neben Warndreieck, Verbandskasten und Warnweste gehören Dinge wie ein Eiskratzer, eine Decke und eine Powerbank unbedingt ins Auto.
Bei kalten Temperaturen sinkt die Reichweite eines Elektrofahrzeugs spürbar, da die Batterie zusätzliche Energie für Heizung und Temperaturregelung benötigt. Wer möglichst lange mit einer Ladung fahren möchte, für den empfiehlt sich, den Eco-Modus zu nutzen, den viele Modelle serienmäßig integriert haben. Dadurch wird die Leistung gedrosselt und der Verbrauch lässt sich senken. Eine ruhige und vorausschauende Fahrweise trägt ebenfalls dazu bei, den Energiebedarf zu reduzieren, da abrupte Beschleunigungen und starkes Bremsen vermieden werden.
Dazu kann auch eine gezielte Ladestrategie den Winterbetrieb erleichtern. Dabei sollte ein E-Auto möglichst an einem windgeschützten Ort oder in einer Garage geladen werden, da sich dadurch die Ladezeiten verkürzen. Besonders effizient funktioniert das Aufladen mit einer Wallbox oder an einer Schnellladestation mit intelligenter Temperaturregulierung. Fahrzeuge mit integrierter Wärmepumpe profitieren von einer effizienteren Heizleistung, wodurch der Energieverbrauch für die Innenraumtemperatur gesenkt wird.
Verschiedene Untersuchungen haben gezeigt, dass einige E-Modelle bei Minusgraden deutlich besser abschneiden als andere. Der Jaguar I-Pace, der Audi e-tron oder der VW ID.3 gehören zu den Fahrzeugen, die bei Kälte nur geringe Reichweitenverluste verzeichnen. Wer ein Elektroauto für eine Reise in den Schnee nutzt, sollte darauf achten, dass das Modell über eine hohe Akkukapazität und ein zuverlässiges Temperaturmanagement verfügt.
Fahrzeuge mit elektrischem Antrieb bewältigen winterliche Straßenverhältnisse oft besonders gut. Dennoch empfiehlt es sich, das Fahrverhalten an die winterlichen Bedingungen anzupassen. Viele Elektrofahrzeuge verfügen über ein Rekuperationssystem, das beim Bremsen Energie zurückgewinnt. Bei glatten Straßen kann es jedoch hilfreich sein, diese Funktion vorsichtig einzusetzen, da sich das Bremsverhalten dadurch verändern kann. Um kritische Situationen zu vermeiden, ist eine vorausschauende Fahrweise unerlässlich. Schnee und Eis führen zu längeren Bremswegen, weshalb größere Sicherheitsabstände ratsam sind. Moderne Assistenzsysteme wie Traktionskontrolle oder Fahrmodi für rutschige Untergründe können zusätzlich unterstützen. Vor der Abfahrt lohnt es sich, diese Einstellungen zu überprüfen, um die Sicherheit zu maximieren.
E-Autos sind im Winter besonders anfällig für Kälte, Feuchtigkeit und Wind. Um das Fahrzeug bestmöglich vor diesen Einflüssen zu schützen, sollte es möglichst unter einem Carport oder in einer Garage abgestellt werden. Dadurch bleibt nicht nur die Karosserie eisfrei, sondern auch die Batterie wird weniger durch niedrige Temperaturen beeinträchtigt. Viele moderne Modelle ermöglichen es, den Innenraum bereits vor Fahrtantritt per App oder Fernbedienung vorzuheizen. Dies erhöht den Komfort und entlastet die Batterie, da während der Fahrt weniger Energie für das Heizen aufgewendet werden muss. Zudem gilt es ebenfalls regelmäßig den Reifendruck zu kontrollieren, da er durch die kalte Witterung absinken kann. Eine regelmäßige Autowäsche hilft, das Fahrzeug von Salzrückständen zu befreien, die sonst zu Korrosion führen könnten. Wer sein E-Auto im Freien lädt, muss hier darauf achten, dass das Ladekabel trocken bleibt, um mögliche Defekte oder Sicherheitsrisiken zu vermeiden.