Ein kleines Redaktionsteam von Schneehoehen.de machte sich Mitte Januar 2023 auf den Weg nach Graubünden. Zwei Tage im Skigebiet Arosa Lenzerheide, eine der größten Wintersportdestinationen der Schweiz. Eisige Temperaturen (bis zu -18 Grad) und leider verhältnismäßig wenig Schnee erwarteten uns auf unserer Tour durch das Skigebiet. Dennoch entdeckten wir zahlreiche Highlights und wollen euch hier die Ferienregion Lenzerheide sowie das Skigebiet Arosa Lenzerheide etwas näherbringen. Dabei helfen uns Marc Schlüssel (Leiter Marketing Lenzerheide) und Stefan Reichmuth (Leiter Gästeservice & Marketing Arosa), denen wir vor Ort ein paar Fragen stellen konnten. Die Videointerviews und einen kurzen Videoclip unseres Aufenthaltes in Arosa Lenzerheide findet ihr weiter unten.
Wo normalerweise an der Westseite der Ferienregion Lenzerheide, die sich über die drei Gemeinden Churwalden, Vaz/Obervaz und Lantsch/Lenz erstreckt, schon am Morgen die Sonne die weitläufigen Hänge in helles Licht taucht, präsentierte sich die Lenzerheide während unseres Kurzaufenthalts eher wie ein Eisschrank von Innen. Aber wie sagt man so schön: Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung. Unter diesem Motto starten wir also voller Motivation unseren ersten Skitag in Churwalden an der Panoramabahn. In weniger als 20 Minuten ist man von Chur, Graubündens Hauptstadt, auf dem kostenpflichtigen Parkplatz (faire 5 CHF am Tag) in Churwalden angekommen. Die 8er-Panoramabahn Heidbüel mit dem modernen Talgebäude, seit der Wintersaison 2015/2016 der zentrale Einstiegspunkt für Tagesgäste in das weitläufige Skigebiet, sorgen für einen entspannten Start in den Tag. Die Kabinen des Bahnherstellers Bartholet sind übrigens die ersten, die vom „Porsche Design Studio“ entworfen wurden.
An der Bergstation halten wir uns links in Richtung Stätzerhorn und fahren mit Stätzertäli-Sessellift weiter bergauf. Am Stätzerhorn geht es gleich zur Sache, hier finden sich auch die anspruchsvollsten Pisten auf der Westseite der Lenzerheide. Bis auf 2.421 Meter Höhe führt der Stätzerhorn-Sessellift, hinab geht es auf roter oder auf einer der beiden knackigen schwarzen Pisten (Zündhölzli und Die Schwarze), die während unseres Aufenthalts aber leider noch gesperrt sind. Es hat einfach nach einem knappen Monat ohne nennenswerte Schneefälle und milden Temperaturen sehr wenig Schnee. Die maximale Schneehöhe während unseres Besuchs beträgt 30 Zentimeter - zu wenig, um auch die steilen Pisten zu präparieren. Für uns geht es also weiter Richtung Lavoz. Der 6er-Sessellift bringt uns auf 2.321 Meter, hinab fährt man auf einer der mehreren blauen Pisten (Originale 60a, 60b, Sisseala 55) – tolle Pisten für Familien und Genusscarver!
Wir bewegen uns weiter Richtung Süden: sanftes Cruisen an flachen Hängen mit einer kurzen Aufwärmpause an der Alp Nova, die nicht nur im Sommer ein beliebtes Ausflugsziel, sondern auch im Winter direkt zwischen Pisten Sisseala und FIS-Traverse gelegen ist und zum Einkehrschwung einlädt. Eine heiße Suppe mit Blick durch die bodentiefen Fenster in die wunderschöne Lenzerheide, leider etwas getrübt durch das Schlechtwetter. Aber wir lassen uns nicht unterkriegen, nehmen auch den letzten Lift auf dieser Seite des Tals, hinauf zum Piz Scalottas. Das Gipfelrestaurant auf dem Heidner Hausberg (2.323 Meter) gilt als eine der besten Berghütten der Lenzerheide: 360-Grad-Rundumsicht auf die Mittelbündner Bergwelt, eine bodenständige Küche mit frisch zubereiteten, saisonalen und regionalen Köstlichkeiten (u.a. Bio-Burger, Flammkuchen, Käsefondue, Bündner Spezialitäten und vieles mehr), sonnige Terrasse. Ach ja, Sonne, Schönwetter, was war das nochmal? Auf jeden Fall etwas, was uns an diesem Tag in der Lenzerheide nicht vergönnt war. Und so machen wir uns auf den Rückweg zur Talstation Churwalden, genießen das Carven auf den meist sanft abfallenden blauen und roten Pisten oberhalb des Heidsees, an dessen Ufer wir am nächsten Morgen Marc Schlüssel von der Ferienregion Lenzerheide für ein kurzes Interview treffen.
Nachdem Marc Schlüssel uns bei eiskalten -14 Grad im Tal die Highlights der Lenzerheide vorgestellt hat, starten wir auf den Berg. Diesmal auf der östlichen Seite der Lenzerheide mit der Rothorn-Gondelbahn. An der Mittelstation liegt ein weiteres Hüttenhighlight der Region, die Scharmoin-Hütte.
Hier geht an schönen Tagen oft die Post ab und es wird das Leben genossen, getanzt und das ein oder andere alkoholische Getränk konsumiert. Da das ansprchsvolle Rothorn für Skifahrer während unseres Besuchs noch geschlossen ist (zu wenig Schnee), nehmen wir die lange und sehr schöne Abfahrt (Nr. 28, 28a) hinunter nach Parpan. Etwas mühsam ist nun der Weg hinauf bis zum Urdenfürggli, drei Sessellifte müssen hintereinander bestiegen werden (Heimberg, Motta, Urdenfürggli). Oben auf 2.546 Metern angekommen hat man bestimmt eine phänomenale Aussicht - wenn das Wetter entsprechend ist. Unser Blick auf die beeindruckende, offen gestaltete Station der Urdenbahn, die uns herüber nach Arosa bringen soll, sieht aber leider so aus:
Im Jahr 2014 vereinte dieses Bauwerk die beiden Skigebiete von Arosa und der Lenzerheide zu einem. In nur wenigen Minuten pendelt man von der einen zur anderen Seite. Und genau das machen wir, kommen oben am Hörnli in Arosa an und siehe da, endlich zeigt sich auch mal etwas Sonnenschein. Im folgenden Video seht ihr einige Bewegtbilder unseres Arosa Lenzerheide-Aufenthalts, schaut doch mal rein:
Wir entdecken das Skigebiet Arosa also von oben, starten am Hörnli mit einer perfekten Abfahrt zum Plattenhorn-Sesselift und genießen auch die hervorragend präparierten Pisten zur Mittelstation der Luftseilbahn Arosa-Weisshorn. Von hier sesseln wir bequem mit der 2019 gebauten 6er-Sesselbahn im Porsche Design zum Brüggerhorn (2.447 m) und entdecken eines der Pistenhighlights im Skigebiet Arosa Lenzerheide, die schwarze Black Diamond Slope (Nr. 12, 2500 Meter Länge). Hier ist eine stabile Skitechnik gefragt, denn es geht anspruchsvoll zur Sache. Besonders für eine schwarze Piste: Mit 75 Meter Breite ist die Piste Nr. 12 sehr breit, so dass man viel Platz hat, um seine Geschwindigkeit zu kontrollieren. Die neue Strecke wurde übrigens erst in der Saison 2020/21 eingeweiht - ein Grund mehr, um sich dieses Sahnestück einmal anzusehen.
Die Black Diamond ist natürlich auch ein Highlight für Stefan Reichmuth von der Arosa Bergbahnen AG. Er nahm sich am Mittag vor der Brüggerstuba etwas Zeit für uns, erzählte im Interview über Arosa Lenzerheide und was den Ort und das Skigebiet für ihn ausmachen. Übrigens: Hier an einem zentralen Punkt auf der Seite Arosa, der Mittelstation Weisshorn auf fast 2.000 Meter Höhe, findet ihr auch das Arosa Bärenland, eine der Hauptattraktionen für Familien im Sommer wie im Winter. Beim Besuch auf der Bärenplattform erfährt man neben den Geschichten der Bären aus Serbien, Albanien und der Ukraine auch viele weitere spannende Bärenfacts. Aber nun zu Stefan Reichmuth von den Arosa Bergbahnen ...
Nachdem auch Stefan Reichmuth die hohe Hüttendichte und die kulinarischen Highlights der Region nochmals hervorgehoben hat, machen wir uns nach dem Interview auf den Weg zu einem späten Mittagessen. Ziel: die Carmennahütte. Zentral im Skigebiet auf 2.134 m.ü.M. an der Plattenhornpiste gelegen, zählt der große Hüttenkomplex zu den bekanntesten Hütten von Arosa. Eine riesige Terrasse bietet viel Platz, die vorgelagerte Munggaloch-Bar ist bekannt für Après-Ski Partys und den Munggapfupf® (ein erwärmter Shot mit Schlagrahm-Häubchen), ein eingespieltes Hüttenteam bietet auch während unseres Besuches vorzüglichen Service (mit Empfang vor der Hütte, Unterstützung bei der Platzsuche, geringen Wartezeiten...). Drinnen ist es gemütlich, Wärmeplatten hängen von der Decke, es gibt Helmhaken - einfach gut. Auch das Essen überzeugt, von uns gibt es fünf von fünf Hüttensternen.
Im Anschluss machen wir uns auf den Weg zurück in die Lenzerheide. Ein kalter, aber schöner Tag geht schließlich um 16 Uhr am Parkplatz der Rothornbahn zu Ende, nachdem wir vom Urdenfürggli nochmal über 1000 Höhenmeter bis ins Tal zurücklegen. Die beiden blauen Talabfahrten führen durch waldiges Gelände und sind ein wunderbarer Abschluss eines gelungenen Skitages.
Zwei Skitage in Arosa Lenzerheide, wie fällt nun unser Fazit aus? Wir können nur erahnen, wie großartig diese Skiregion ist, wenn die Sonne vom blauen Himmel scheint und es vielleicht auch ein bißchen wärmer ist. Der Wettergott meinte es nicht gut mit uns. Dennoch kann man das Skigebiet uneingeschränkt empfehlen. Vor allem Familien und Genießer finden hier Pisten und Hütten en masse, egal ob auf der Seite der Lenzerheide oder in Arosa. Ski-Cracks, die nur auf schwarze, steile Pisten stehen, müssen etwas suchen, aber kommen dann auch auf ihre Kosten. Mit den Schlittenstrecken, dem Arosa Bärenland, den Langlaufmöglichkeiten in der Lenzerheide und Arosa, den rund 200 Kilometern Winterwanderwegen und vielen weiteren Angeboten bleibt kaum ein Wunsch unerfüllt. Übrigens: In der Saison 2022/23 kostet ein Tagesskipass in Arosa Lenzerheide 84 CHF. Wer online und früh bucht und die Hauptferienzeiten meidet, fährt aber oft mit rund 30 % Rabatt, muss für einen Tag also rund 60 CHF einplanen. Für Familien gibt es zudem viele Rabatte und Angebote, am besten schaut ihr direkt mal im Ticket-Shop vorbei und informiert euch dort.
Wir wünschen euch viel Spaß in der Skiregion Arosa Lenzerheide!