In den Anfangsjahren der Schneeeräumung der Großglockner Hochalpenstraße schaufelten rund 350 Männer unter großer Anstrengung durchschnittlich 70 Tage lang Schnee, um die Straße einspurig freizulegen. Teilweise mussten Schneewände von zehn Metern mit einfachsten Mitteln wie Handschaufeln bekämpft werden. Zum Glück sind diese Zeiten vorbei. Seit 1953 werden die Schneeräumungsarbeiten mit fünf Wallack-Rotations-Schneefräsen bewältigt. Zum Vergleich: Im Jahre 2011 wurde die Hochalpenstraße zweispurig in einer Rekordzeit von nur acht Tagen geräumt.
In diesem Jahr haben die Räumungsarbeiten am 08. April 2024 begonnen. "Nach dem gestrigen Start und einem weiteren guten Räumfortschritt, konnten wir auf der Nordrampe bereits bis knapp oberhalb der Kehre 8 freiräumen", so die Meldung am Abend des 09. April nach Räumungstag 2. Allerdings: Am Mittwoch sorgt Schlechtwetter, eine Kaltfront und viel Neuschnee für eine neue Gemengelage, so dass im Anschluss erstmal überprüft werden muss, ob und wie es weitergeht.
Die Frühjahrsschneeräumung der 1935 eröffneten Großglockner Hochalpenstraße war traditionell die aufwändigste Arbeit im Jahreslauf der 48 Kilometer langen Panoramastraße durch die Hohen Tauern. Besonders hilfreich sind dabei die von Dipl-Ing. Franz Wallack, dem legendären Erbauer der Großglockner Hochalpenstraße, selbst konstruierten Rotations-Schneepflüge, sie kommen seit 1953 zum Einsatz und verringen die Räumdauer der beliebtesten Panoramastraße der Alpen von zuvor 50 bis 70 Tagen auf durchschnittlich 10 bis 25 Tage. Ab Anfang bis Mitte April machen sich zwei Räumteams von Norden und von Süden auf den Weg, bis sie sich zwischen dem Hochtor-Tunnel (2.504 m) und dem Mittertörl-Tunnel (2.328 m) im Bereich des Brennkogelkars (ca. 2.350 m) treffen.
Sowohl auf der Nord- wie auf der Südseite sind jeweils zwei dieser inzwischen historischen Maschinen im Einsatz, die mit hohem finanziellen Aufwand erhalten werden. Es gibt sie exklusiv nur am Großglockner. Außerdem kommt bei den Frühjahrsräumungen meist noch ein extrem starker Traktor mit Frässchleuder zum Einsatz, jeweils ein Lkw mit Schneepflug dient dabei häufig als Versorgungsfahrzeug für den benötigten Treibstoff. Mit Hilfe von jeweils einem Pistengerät wird zuvor die zu räumende Trasse festgelegt, weil die Straßenoberfläche vor Beginn der Räumung unsichtbar unter einer teils bis zu acht Meter mächtigen Schneedecke liegt.
Seit dem 08. April 2024 sind die Schneeräumungsarbeiten in vollem Gange. Aktuelle Informationen gibt es auf der Facebook-Seite der Großglocknerstraße.
Bis zur Straßenöffnung dauert es noch: Neben der Räumung müssen die Parkplätze bereitgestellt werden, Verkehrsschilder aufgestellt und andere Restarbeiten erledigt werden. Das Ende der Wintersperre wird im normalerweise Anfang Mai erwartet - je nach Wetterlage kann es aber zu Verzögerungen kommen.
Die 48 Kilometer lange Strecke schlängelt sich durch das Zentrum des Nationalpark, von Fusch-Ferleiten in Salzburg nach Heiligenblut in Kärnten. Damit ist sie die höchstgelegene und befahrbare Passstraße in Österreich. Der höchste befahrbare Punkt der Gebirgsstraße ist die Edelweißspitze auf 2.571 Metern.
Ein Tagesticket kostet für Motorradfahrer 33 Euro, für E-Motorräder ist ein Ökoticket für 28 Euro erhältlich. PKWs zahlen 43,00 Euro, E-Auto-FahrerInnen zahlen nur 35,50 Euro. Die Tageskarten können an einem frei gewählten Tag mehrmals genutzt werden. Falls wegen einer Übernachtung der Ausreisetag zu einem späteren Zeitpunkt erfolgt, wird keine zweite Karte benötigt. Weitere Ticketformen sind Saisonkarten, die 3-Wochen-Karte, Rundfahrkarten oder Tour-Tickets für Motorradfahrer. Wer möchte kann sein Ticket für die Hochalpenstraße online von zu Hause aus bestellen. Die ermäßigten Vorverkaufstickets gibt es bei ÖAMTC, ADAC und ARBÖ.
Am 30. August 1930 wurde mit einer ersten Sprengung mit dem Bau der Alpenstraße begonnen. Etwa 4.000 Mann arbeiteten an der neuen Nord-Süd-Verbindung. Fünf Jahre später am 3. August 1935 wurde die Großglockner Hochalpenstraße vom Bundespräsidenten Wilhelm Miklas feierlich eröffnet.