Der Einstieg ins Snowkiten ist heutzutage leichter als je zuvor. Qualifizierte Kiteschulen bieten Kurse an und auch die Hersteller von Ausrüstung gehen mit immer ausgefeilteren Technologien zu Werke.
Der hier beschriebene Kurs stellt lediglich einen Anreiz dar – doch die ersten Versuche beim Snowkiten sollte man nie ohne einen erfahrenen Lehrer an seiner Seite versuchen.
Wer schließlich Profis ist, kann an einem Snowkite-Wettbewerb teilnehmen, in denen es immer verschiedene Disziplinen gibt.
Den möglichen Flugbereich des Schirms nennt man Windfenster. In der Mitte dieses Windfensters greift der Wind am stärksten – zum Rand hin nimmt die Windstärke jeweils ab. Ausgangs- und Parkstellung des Schirms ist senkrecht in der Luft, im Zenit über dem Kiter.
Man umfasst die Griffe an ihrem oberen Ende, also unmittelbar unter dem oberen Vorfach - so dass die unteren Bremsschnüre locker durchhängen. Durch einen kräftigen, gleichzeitigen Ruck an beiden Griffen zum Körper hin beginnt der Schirm zu steigen, bis zur oben beschriebenen Ausgangsposition.
Am Depowersystem der mittleren Leinen gibt es meist eine Startschlaufe. Durch das Ziehen an dieser Schlaufe kann der Start ausgelöst werden – dies ist besonders von Vorteil, wenn gerade sehr wenig Wind vorherrscht. Vor dem ersten Start sollte man sich mit der Funktion der Sicherheitsauslösung (Safety-Leash) gut vertraut machen, um den Schirm notfalls komplett abtrennen zu können.
Bei besonders starken Windverhältnissen sollte man den Schirm am seitlichen Windfensterrand starten und erst dann langsam in die Ausgangsstellung dirigieren, um zu verhindern, dass durch den heftigen Zug die Schnüre zu schnell und zu stark belastet werden und reißen.
Nun stellt man sich auf die Ski oder setzt sich in den Luv des Snowboards. Man bringt den Schirm in die bereits beschriebene Parkposition und anschließend an die Position des Windfensters, so dass er in Fahrtrichtung fliegt und man von dem Zug in Bewegung kommen.
In den Snowkite-Contests und -Meisterschaften messen sich die Teilnehmer für gewöhnlich in zwei bis drei unterschiedlichen Disziplinen, in denen jeweils ein eigener Titel vergeben wird.
In der Disziplin "Freestyle" geht es vor allem um Sprünge, Tricks, Manöver und Moves. Bewertet werden neben der Hangtime auch die Höhe, Rotation und Richtung der Sprünge. Kreativität und Trickyness wirken sich enorm auf das Punkteergebnis aus, ebenso wie der Style des Kiters in seinem Manöver, die Übergänge zwischen den einzelnen Moves und natürlich der Ausdruck. Auch eine perfekte Landung wird gewertet.
Der "Hangtime"-Wettbewerb ist eine Showdiszplin: Wer am längsten in der Luft bleibt, ist der Beste. Gemessen wird die Flugzeit vom Absprung bis zur sauberen Landung im Schnee. Entscheidend für eine gelungen Hangtime ist der Wind: Bei guten Windverhältnissen sind bis zu 200 m weite und 20 m hohe Sprünge keine Seltenheit - so gelingen auch Jumps mit einer Hangtime von über zehn Sekunden.
Wie der Name schon sagt, geht es in dieser Disziplin um Geschwindigkeit: Ein klassisches Wettrennen mit Windantrieb. Mit Geschwindigkeiten von bis zu 100 km/h rasen die Kiter auf Skiern oder Snowboards um die Wette.
So schaffte es der Meerbuscher Felix Kersten, der bereits mehrere Snowkite-WM-Titel geholt hat, auf eine Spitzengeschwindigkeit von 150 km/h, mit der er zur Zeit den Weltrekord hält.