Die meisten Skiurlauber reisen in den Winterferien mit dem Auto an, schließlich hat man im Skiurlaub meist jede Menge Gepäck dabei und viele Skiorte in den Alpen haben keinen eigenen Bahnhof. Aber kann man nicht auch klimafreundlich in den Skiurlaub fahren? Welche Möglichkeiten gibt es für umweltbewusste Menschen, die nicht auf einen Urlaub in den Bergen verzichten möchten?
Wir stellen euch einige Regionen und Skigebiete vor, die sich besonders gut für eine Anreise mit der Bahn eignen. Sie sind gut mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen und der Weg vom Bahnhof bis zum Einstieg ins Skigebiet ist kurz!
Wer für die Anreise ins Skigebiet den Zug statt das Auto wählt, muss sich um Stau und viel Verkehr auf den Straßen keine Sorgen machen - gerade für Familien mit Kindern, die in den staureichen Ferien fahren müssen, ein Pluspunkt. Mehr Entspannung bietet eine Zugfahrt auch für den Fahrer, vor allem, wenn man sehr früh am Morgen oder spät am Abend starten möchte - im Zug kann man beruhigt dösen, lesen oder spielen.
Weitere Vorteile: Man muss sich vor der Fahrt keine Sorgen um die Winterausrüstung des Autos machen und die Anfahrt ist deutlich umweltfreundlicher als mit dem eigenen Auto. Bei einem Skiurlaub fällt nämlich der überwiegende Teil der CO2-Emissionen, die verursacht werden, auf die Anreise zurück. Experten gehen von rund 75 % aus, wenn man mit dem Auto anreist. Eine Anreise mit dem Zug kann den CO2-Fußabdruck von Winterurlaubern deutlich reduzieren!
Auf einigen Bahnstrecken kann bereits die Anreise zum ersten Highlight des Urlaubs werden: Beeindruckende Ausblicke bietet beispielsweise die Fahrt mit der Rhätischen Bahn nach Arosa oder Davos, eine Zugfahrt nach Zermatt mit der Matterhorn Gotthard Bahn oder eine Fahrt über Interlaken und Grindelwald auf das Jungfraujoch (3.454 m).
Zusammengefasst bietet die Anreise mit der Bahn in den Winterurlaub einige Vorteile:
Auch in Bezug auf die Kosten kann eine Bahnreise zum Skifahren Vorteile bieten: Wenn man mit der Bahn innerhalb Deutschlands verreist, also zum Beispiel in die Bergregionen im Allgäu, dem Berchtesgadener Land oder der Zugspitz-Region, kann man mit einer frühen Buchung sehr günstig verreisen. Die Deutsche Bahn hat spezielle Sparangebote, die sich zum Teil sogar mit einer Bahncard 25 oder Bahncard 50 kombinieren lassen. Zu nennen wäre etwa der Super Sparpreis, mit dem man zum Beispiel für weniger als 30 Euro von Frankfurt nach Garmisch-Partenkirchen fahren kann – immerhin eine Strecke von fast 500 Kilometern. Der Super Sparpreis ist bis 180 Tage vor Reiseantritt buchbar, es gilt eine Zugbindung und man hat keinerlei Stornierungsmöglichkeit - dafür unschlagbar günstige Preise. Unser Tipp: Es gibt günstige Reiserücktrittsversicherungen, die auch die Kosten für die Zugtickets übernehmen, solltet ihr die Reise nicht antreten können!
Auch Fahrten nach Österreich oder Südtirol sind mit der Deutschen Bahn günstig, zum Beispiel mit den Super Sparpreis Angeboten: Ab München bringt euch die Deutsche Bahn bis in die Skigebiete von Tirol oder Südtirol bereits ab 19,99 €!
Alle Angebote für Reisen mit der Deutschen Bahn in die Skigebiete findet ihr unter: www.bahn.de/angebot/urlaub/bahnreisen/winterrail
Der einzige wirklich Nachteil bei der Anreise mit dem Zug: Man muss sich mit dem Gepäck etwas einschränken. Wer aber seine Skiausrüstung sowieso vor Ort im Skigebiet ausleiht und im Hotel übernachtet, für den sollte eine Zugreise kein Problem sein. Und wenn man sich den Umstand mit dem Gepäck ganz ersparen möchte: Innerhalb Deutschlands ist ein Gepäckservice buchbar.
Der bayerische Wintersportort Garmisch-Partenkirchen am Fuß der Zugspitze hat seinen eigenen Bahnhof und ist gut an den Regional- und Fernverkehr angebunden. Vom Bahnhof Garmisch-Partenkirchen kann man direkt in die Zahnradbahn umsteigen, die über Grainau auf die Zugspitze fährt, alternativ sind es rund 20 Minuten Fußweg zur Talstation der Hausbergbahn ins Skigebiet Garmisch Classic.
Am Wochenende gibt es ICE-Direktverbindungen von vielen deutschen Städten nach Garmisch, darunter beispielsweise Berlin, Hamburg, Köln und Frankfurt. Täglich fährt der Regionalverkehr ab der bayerischen Landeshauptstadt München im Stundentakt, die Regionalbahn braucht 1:20 h. Für Tagesausflügler aus München gibt es ein ganz besonderes Angebot: In einem Kombi-Ticket sind die Hin- und Rückfahrt mit dem Zug und der Tagesskipass inklusive.
Der erste Skitourenführer für Touren ganz ohne Auto. So lässt sich Freizeitspaß und Klimaschutz vereinen! Ohne Stau und Parkplatzsuche.
Skitouren mit "Öffis" bieten ungeahnte Freiheiten. Sie bedeuten nicht nur eine umweltfreundliche Anreise, sondern bieten ganz neue Tourenmöglichkeiten. Denn schließlich muss man nicht zum Ausgangspunkt zurück, sondern kann ganz flexibel nach Lust, Laune und Schneelage immer wieder neu entscheiden. Ob aus Umwelt- oder anderen Gründen – viele Münchner würden auf das Auto verzichten. Doch gerade bei Skitouren fehlt es an praktischen Tipps, welche Touren mit öffentlichen Verkehrsmitteln überhaupt erreichbar sind. Der neue Rother Skitourenband "Natürlich mit Öffis!" bietet erstmals eine ideale Inspirations- und Informationsquelle. Die "öffi-erfahrenen" Autoren stellen 35 spannende Skitouren vor. Die Bandbreite reicht von Einsteigertouren bis zu vielen interessanten Ski-Durchquerungen (Reibn) und Skisafaris.
Der Bahnhof von St. Anton befindet sich mitten im Ortszentrum. Unmittelbar in der Nähe liegt die Talstation der Rendlbahn, die ins Skigebiet führt. St. Anton ist Teil des Skigebiets Ski Arlberg mit insgesamt 305 km Pisten.
In St. Anton hält die geschichtsträchtige Arlbergbahn, die die Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck mit Bludenz in Vorarlberg durch den Arlbergtunnel verbindet. So braucht man mit der Bahn nur ungefähr drei Stunden ab München, viereinhalb Stunden von Freiburg im Breisgau, aus der österreichischen Hauptstadt Wien ist man in rund 5 Stunden in St. Anton, von Zürich in der Schweiz beträgt die Fahrtdauer mit dem Zug etwa 2,5 Stunden. Im Winter gibt direkte Zugverbindungen aus Hessen und NRW nach St. Anton, zudem zahlreiche Verbindungen via Innsbruck. St. Anton am Arlberg ist definitiv eines der am besten erreichbaren Skigebiete Österreichs!
Der berühmte Wintersportort Kitzbühel in Tirol ist gut mit der Bahn zu erreichen. Unweit vom Kitzbüheler Bahnhof befinden sich die Talstationen von Hornbahn und Hahnenkammbahn, die ins Skigebiet Kitzbühel-Kirchberg führen. Von hier eröffnen sich über 220 Kilometer Pisten und Skirouten des Skigebiets, in dem sich mit der legendären Streif die schwerste Skiabfahrt der Welt befindet.
Ab Wien besteht stündlich Anschluss nach Kitzbühel, am Wochenende gibt es sogar eine Direktverbindung ohne Umsteigen. Fernzüge, zum Beispiel aus München, fahren rund 20 Mal täglich bis zum Bahnhof im nahegelegenen Wörgl, von dort geht es dann weiter nach Kitzbühel. Außerdem gibt es Angebote mit dem ÖBB Nachtreisezug Nightjet, auch als Kombi-Ticket inklusive Skipass.
Der Bahnhof in Schladming liegt rund zwölf Gehminuten zu den Bergbahnen Planai West und Rohrmoos I entfernt. Diese bringen die Wintersportler in die Skigebiete Planai und Hochwurzen, die Teil der Skiregion Schladming-Dachstein mit insgesamt 125 Pisten sind.
Von München erreicht man Schladming in rund 3,5 Stunden, entweder über eine EC-Verbindung nach Bischofshofen und weiter nach Schladming mit nur 1x Umsteigen oder per ICE nach Salzburg und weiter mit der ÖBB. Direktverbindungen von Graz, Innsbruck und Salzburg, aus Wien gelangt man alle zwei Stunden mit einmaligem Umsteigen in Leoben nach Schladming.
In Seefeld in Tirol liegt der Bahnhof - übrigens der höchstgelegene ICE-Bahnhof der Welt und 2022 zum besten kleinen Bahnhof in Österreich gewählt - nicht nur direkt in der Fußgängerzone, sondern auch unweit der Bergbahnen. In rund 20 Minuten ist man zu Fuß vom Bahnhof bis zu den Bergbahnen Rosshütte gelaufen, noch näher liegen Geigenbühel- und Birkenlift.
Seefeld ist über die Achse München - Innsbruck mehrmals täglich sehr gut zu erreichen, außerdem gibt es seit einigen Jahren auch eine direkte ICE-Verbindung von Hamburg/Hannover bis nach Seefeld.
Mit der Gästekarte von Seefeld kann man in der kompletten Region kostenlos verkehren. Direkt neben dem ICE Bahnhof liegt der moderne Busterminal, welcher die ganze Region miteinander vernetzt.
Der Ort Hopfgarten ist der richtige Einstiegspunkt für alle, die mit dem Zug in die SkiWelt Wilder Kaiser-Brixental anreisen wollen. Der Bahnhof von Hopfgarten liegt unmittelbar in der Nähe der Salvenbahn I, die direkt in eines der größten Skigebiete von Österreich führt.
Stündlich gibt es eine Verbindung von Salzburg nach Hopfgarten, die Fahrtdauer beträgt rund 1:45 h. Am Wochenende gibt es auch eine Direktverbindung von München, die Fahrt dauert etwa zwei Stunden. Weitere Fernverbindungen wie beispielsweise aus dem Rheingebiet von Köln und Düsseldorf bzw. aus Richtung Hamburg und Hannover über das nahegelegene Wörgl möglich. Ein besonderes Angebot bietet ÖBB Rail Tours mit nächtlichen Zugverbindungen von zum Beispiel Düsseldorf, Hamburg oder Amsterdam in die SkiWelt - inklusive Transfer ab dem Bahnhof zur Unterkunft und zurück, Skipass und ermäßigten Skiverleih.
Top-Verbindungen aus Deutschland nach Tirol
nach Wörgl /Hopfgarten / Kirchberg / Kitzbühel /St.Johann in Tirol / Fieberbrunn. Hin und retour samstags vom 16.12.23. bis 06.04.2024, sowie 24.12/25.12., 31.12. 2023 und 29.03./31.03.2024
Der beliebte Partyort Mayrhofen im Zillertal hat einen eigenen Bahnhof, den die weitbekannte Zillertalbahn anfährt. Vom Bahnhof sind es rund zehn Minuten Fußweg bis zur Talstation der Penkenbahn.
Die Fernzüge halten in Jenbach, das rund 30 km von Mayrhofen entfernt am Eingang des Zillertals liegt. Reisende steigen hier in die Zillertalbahn um, die auch in Mayrhofen hält. Jenbach ist sehr gut an den Fernverkehr angeschlossen, unter anderem fahren von München täglich zahlreiche EuroCity-Züge an den Eingang des Zillertals.
Der legendäre Schweizer Ort Zermatt im Schatten des Matterhorns ist seit Jahrzehnten autofrei und für Besucher mit dem eigenen PKW nicht erreichbar. Wer mit dem Auto anreist, muss es in Täsch parken und ab dort in den Zug nach Zermatt umsteigen. Hier ist die Anreise mit der Bahn also der Normalfall. Wer den ganzen Weg mit dem Zug zurücklegen möchte: Die Fernverkehrszüge fahren bis Visp, ab dort steigt man um in die Matterhorn Gotthard Bahn, die im Halbstundentakt verkehrt - ein einzigartiges Erlebnis mit spektakulären Aussichten!
Direkt am Zermatter Bahnhof kann man in die Gornergratbahn wechseln, eine Zahnradbahn, die Wintersportler und Ausflügler auf den 3.089 m hohen Gornergrat bringt. Immer im Blick: den wohl schönsten Berg der Alpen, das 4.478 Meter hohe Matterhorn!
Der Bahnhof in dem Schweizer Skiort Arosa in Graubünden liegt nur wenige Schritte von der Talstation der Weißhornbahn entfernt, die die Wintersportler bis auf eine Höhe von 2.653 m bringt. Das Skigebiet bietet gemeinsam mit den verbundenen Pisten in Lenzerheide insgesamt 225 km Piste und gilt als eines der größten in der Schweiz.
Wer nach Arosa mit dem Zug reist, fährt bis Zürich mit dem ICE, dann weiter nach mit der SBB nach Chur und steigt dort in die Rhätische Bahn um, die sich idyllisch hoch bis nach Arosa schraubt.
Der Schweizer Luftkurort Davos ist über die Rhätische Bahn sehr gut auf der Schiene zu erreichen. Wer mit dem Zug anreist, fährt bis nach Landquart mit der SBB, dort steigt man um in die Rhätische Bahn. Die Fahrtdauer beträgt ab Zürich rund 2:20 Std., ab Basel ist man mit dem Zug rund 3:20 Std. bis nach Davos unterwegs. Wer aus Deutschland mit dem Zug anreist, steigt in der Regel in Zürich (SUI) oder St. Margrethen (Grenzort AUT-SUI südlich des Bodensees) um.
Der Bahnhof Davos Platz liegt nur wenige Meter von der Talstation der Jakobshornbahn entfernt, die einen der sechs Skiberge von Davos Klosters erschließt.
Wer Zeit sparen und über Nacht ins Skigebiet an- bzw. abreisen möchte, für den kann das Angebot des ÖBB Nightjet interessant sein. Der Nachtreisezug verkehrt täglich über Nacht nach Innsbruck und zwar sowohl von Norddeutschland aus unter anderem von Hamburg und Amsterdam über Würzburg, Nürnberg und München oder auch das Rheingebiet mit Köln und Düsseldorf. Bei beiden Zügen ist auch die Mitnahme von PKWs oder Motorrädern möglich. Übernachten kann man komfortabel im Schlafwagen, alternativ im Liegewagen oder im Sitzwagen.