Der Winter 2024/25 geht so langsam auf die Zielgerade, kommt aber weiterhin nur partiell in Fahrt. Kurze, sehr niederschlagsreiche Phasen wechseln sich mit langen Hochdruckblöcken ab, die zwar schönes Winterwetter bringen, aber auch wenige Neuschneenachwuchs. Und so bleibt die Gesamtschneelage in weiten Teilen der Alpen und in Deutschlands Mittelgebirgen unterdurchschnittlich. Immerhin: Es gab schon deutlich schneeärmere und schlechtere Winter, in vielen Skigebieten herrschen dank technischer Beschneiung und sehr guter Pistenpräparierung seit den Weihnachtsferien sehr gute Pistenverhältnisse.
Der Schneebericht vom 05. Februar klärt euch auf, wie aktuell die Lage in den Alpen und den Mittelgebirgen ist, wo ihr Skifahren könnt und wie das Bergwetter der kommenden Tage wird.
Seit dem letzten, massiven Schneesturm Ende Januar (27.-29.) in den Alpen, der in den Südwestalpen zum Teil einen Meter Neuschnee brachte (sonst meist 30-50 cm in den Bergen des Alpenhauptskamms), herrscht solider Hochdruckeinfluss und schönes, eher mildes Winterwetter dominiert. Perfekte Bedingungen für viele Wintersportler, die vor allem in den höheren Lagen noch genug Naturschnee vorfinden. Auch zum Tourengehen herrschten zuletzt oft gute Bedingungen, wenn man die höheren Gebirgslagen unter die Skier nahm und die Lawinengefahr, die Anfang Februar vielerorts noch erheblich war, im Auge hatte. Die meisten Talabfahrten hingegen könnten ohne technische Beschneiung wohl kaum genutzt werden, das braucht man hier nicht zu verschweigen. Alles in allem ist die Schneedecke für die Jahreszeit wohl eher etwas niedriger als im langjährigen Mittel (das bestätigt auch die Grafik aus der Schweiz ganz unten in diesem Artikel), die Pistenqualität hingegen ist durchweg sehr gut.
Das gilt natürlich vor allem für die Skigebiete in Österreich, der Schweiz, in Südtirol oder Frankreich, aber auch in Deutschlands beliebtesten Skigebieten wie in Garmisch-Partenkirchen, Oberstdorf, Sudelfeld, Bolsterlang oder Balderschwang kann man derzeit sehr gut Skifahren - trotz der milden Temperaturen und der immer stärker werdenden Sonne.
Deutliche Abstriche muss man leider in den Mittelgebirgen Deutschlands machen: Im Schwarzwald sind zwar am Feldberg rund 15 Pistenkilometer befahrbar und auch ein paar weitere Skigebiete (z.B. Muggenbrunn, Unterstmatt, Todtnauberg) können Skibetrieb anbieten, die Schneedecke ist aber für viele nicht mehr ausreichend, um eine Piste zu präparieren. Gleiches gilt für das Sauerland, wo allerdings in Willingen (Upland), Winterberg und einige andere Skigebiete dank der tiefen Temperaturen zuletzt stark beschneien konnten. Zum Teil haben sogar alle Liftanlagen geöffnet, auch wenn Naturschnee derzeit vielerorts Mangelware ist. Gute Skibedingungen finden sich noch in den Hochlagen vom Bayerischen Wald und im Erzgebirge, nur vereinzelte Pisten sind derzeit im Harz, der Rhön und im Thüringer Wald geöffnet. Insgesamt warten viele Liftbetreiber auf Neuschnee - der aber in absehbarer Zeit nicht kommen wird. Und so gilt es, mit technischer Beschneiung nachzuhelfen und die Schneereste so gut zusammenzuschieben, wie es geht.
Während Europa in diesem Winter nicht unbedingt von Schneemassen erschlagen wird, sieht das in Japans Skigebieten ganz anders aus. Diese Social-Media-Postings aus den letzten Tagen wollen wir euch nicht vorenthalten:
Schneehöhen Deutschland
Schneehöhen Österreich
Schneehöhen Schweiz
Schneehöhen Frankreich
Schneehöhen Italien
Der Blick auf die Wetterkarten verheißt zumindest für die Nord- und Ostalpen wenig Spektakuläres, allerdings kommt auch etwas Bewegung in die Großwetterlage. Am Donnerstag herrscht in den Alpen noch verbreitet freundliches Wetter, von Norden nähert sich aber ein Höhentief mit Kaltluft, das im Laufe des Nachmittags und am Freitag für Bewölkung sorgen wird. Niederschläge gibt es zunächst kaum, im Laufe des Freitags dürfte die Strömung aber auf Süd-Südwest drehen und in der Nacht zum Samstag intensivieren sich die Schneefälle in den Südwestalpen. Hier schneit es am Samstag und Sonntag ergiebig, in den Seealpen, vor allem aber in den Südstaulagen des Aostatals, am Walliser Hauptkamm bis ins südliche Tessin. Allerdings weichen die Wettermodelle derzeit noch stark voneinander ab, das ECMWF rechnet mit rund einem Meter Neuschnee innerhalb von 48 Stunden (in den Staulagen), das GFS sieht bisher nur geringe Mengen von höchstens 20 cm. Spannend! Sicher sind die Bewölkung ab Freitag, die Wetterbegünstigung der Nordalpen, die auch so gut wie keine Niederschläge abbekommen werden, unsicher hingegen, wie viel Schnee in den Südalpen und Südwestalpen wirklich fallen wird.
Detaillierte Infos unten in den Diagrammen und Videos (Stand der Daten: 05.02.2025, 14 Uhr)!
Quelle: https://kachelmannwetter.com/at/modellkarten/euro/deutschland/schnee-akkumuliert.html
Die Grafik aus der Schweiz zeigt die relative Schneehöhe in der Schweiz im Vergleich zu den letzten Jahren.
Quelle: https://whiterisk.ch/de/conditions/snow-maps/comparative_snow_depth (Stand: 05.02.25, 14:00 Uhr)